Das Vermeiden von Unfällen am Bau hat oberste Priorität. Als Maßnahme des Kollektivschutzes und wesentlicher Bestandteil der Arbeitssicherheit ist die Kabelbrücke aus dem modernen Baustellenbetrieb kaum mehr wegzudenken. Welche Möglichkeiten dem Gerüstbauer zur Ausbildung einer Leitungsbrücke zur Verfügung stehen und welche Dinge dabei zu beachten sind, erfahren Sie auf Geruestbau.org.
Gerade dort, wo Arbeiten an belebten Plätzen und auf schwierigem Grund durchzuführen sind, ist der Einsatz einer Kabelbrücke oft unerlässlich. Dies ist meist dann der Fall, wenn an oder auf der Baustelle befindliche Wasserläufe, Gräben oder vergleichbare Hindernisse überbrückt werden müssen. Insbesondere bei Baumaßnahmen in direkter Nähe zu stark befahrenen Verkehrswegen ist das Ergreifen entsprechender Sicherheitsvorkehrungen oft Pflicht. Neben der Absicherung gegenüber herabstürzenden Gegenständen durch ein Schutzdach oder vergleichbare Konstruktionen gehört das Freihalten der Bodenflächen von eventuellen Stolperfallen ebenfalls dazu. Die Möglichkeiten, einen Kabelkanal anzulegen, sind dabei vielfältig.
Die Kabelbrücke – Einsatzbereiche und Ausbildungsvarianten
Die Einsatzbereiche für eine Kabelbrücke sind vielfältig. Entsprechend breit gefächert ist auch das Spektrum der unterschiedlichen Anforderungen, die das jeweilige System erfüllen muss. Aus diesem Grund handelt es sich bei der Kabelbrücke aus Gerüstbauteilen meist um einfache modulare Konstruktionen, die sich in hohem Maße flexibel auf die verschiedenen Gegebenheiten vor Ort anpassen lassen.
Wozu eine Kabelbrücke?
Eine Kabelbrücke bietet nicht einfach nur Arbeitskomfort, sondern ist vergleichbar mit der Bereitstellung provisorischer Fluchttreppen in vielen Fällen ein notwendiger Bestandteil der vom Bauherrn zu gewährleistenden Sicherheit am Bau. In erster Linie bedeutet dies, Verkehrs- und Durchgangswege an und auf Baustellen von potenziellen Stolperfallen freizuhalten, in dem benötigte Versorgungsleitungen über eine Kabelbrücke vorübergehend vom Boden weggeführt werden. Neben dem Vermeiden von Unfällen liegt der Hauptvorteil dieser Schutzmaßnahme vor allem in der Schonung der betreffenden Kabel. Gerüstbrücken dieser Art werden darüber hinaus auch dort gebraucht, wo eine bodennahe Verlegung von Leitungen aufgrund von Wasserläufen oder Gräben nicht möglich ist. Wie auch bei der Flachdachsicherung mittels Geländerelementen oder verschiedenen Optionen der Schutzdach-Installation handelt es sich bei Kabelkanälen in der Regel um modulare Systeme, die sich flexibel auf die unterschiedlichsten Voraussetzungen einstellen lassen.
Möglichkeiten der Ausbildung einer Kabelbrücke
Die Möglichkeiten bei der Erstellung einer Kabelbrücke sind vielfältig. Bei der gängigsten Ausbildungsvariante werden bei der Kabelbrücke Gitterträger auf Stützelementen angebracht. In dieser Form können Sie bereits als vollwertige Schutzgerüste betrachtet werden. Im modernen Gerüstbau wird für die Erstellung einer Kabelbrücke Alu verwendet. Basis der Aufhängung sind in der Regel zwei sich gegenüberstehende Türme aus Modulgerüstteilen. In der einfachsten Ausführung ruht der kabelführende Gitterträger hingegen lediglich auf Dreiecksstützen, die am Boden durch Gewichte ballastiert werden. Nicht zu verwechseln ist die gerüstbauliche Kabelbrücke aus Metall mit entsprechend gleichnamigen Lösungen für die ebenerdige Führung von Leitungen. Hierbei werden auf dem Boden liegende Kabel in einer stufenartigen Vorrichtung aus Gummi bzw. Kunststoff eingefasst. Derartig geschützt ist das Überfahren mit dem PKW oder Lastkraftwagen kein Problem. Das Risiko von Stürzen jedoch bleibt nach wie vor vorhanden, weshalb im Zweifelsfall beim Fachmann in Erfahrung gebracht werden sollte, welches System in der jeweiligen Situation erforderlich ist. Einzelne Bauteile zur Erstellung von Kabelbrücken wie Gitterträger können heute vielerorts bereits günstig gemietet werden.
Die Kabelbrücke als Bestandteil einer umfassenden Baustellensicherung

Als Mittel zur Unfallprävention ist die Kabelbrücke neben anderen Maßnahmen wie der Absturzsicherung am Dachrand zentraler Bestandteil des Arbeitsschutzes auf Baustellen. Da diesem in Deutschland eine besondere Bedeutung beigemessen wird, unterliegt er zahlreichen Regelungen durch den Gesetzgeber. Diese beinhalten zum Teil recht komplizierte Vorschriften zu den Bemessungen und Anwendungsfeldern. Nicht zuletzt deshalb ist es mehr als ratsam, die Installation einer entsprechenden Schutzmaßnahme in die Hände eines Profis zu geben.
Vorschriften für die Kabelbrücke
Wie auch bei allen anderen Schutzmaßnahmen im Hochbau – der normgerechten Dachrandsicherung, Überdachungen oder diversen Schutzgerüsten – gelten auch für Kabelbrücken Vorschriften, welche sowohl ihre allgemeine Notwendigkeit als auch die Art ihrer Ausbildung definieren. Ganz allgemein werden die Regeln zum Arbeitsschutz von der Berufsgenossenschaft Bau formuliert. Darüber hinaus gelten die Bestimmungen der entsprechenden DIN Vorschriften und die Betriebssicherheitsverordnung. Wenngleich es sich bei Kabelbrücken auf den ersten Blick um recht simple Systeme zu handeln scheint, ist bei der fachgerechten Erstellung einiges zu beachten. Unter anderem sind Art und Anzahl der zu überführenden Leitungen dabei von Belang. So darf beispielsweise ein Signalkabel nicht ohne Weiteres in einem Kanal liegen, der unter Netzspannung steht. Sollten Sie in Betracht ziehen, eine Kabelbrücke zu mieten oder zu erwerben, empfiehlt es sich in jedem Fall, einen Experten zu konsultieren. Dieser verfügt sowohl über das notwendige Know How als auch das fachmännische Können, welches für die Planung und den Aufbau derartiger Anlagen benötigt wird.
Die Kabelbrücke und weitere Schutzmaßnahmen am Bau
Wie bereits erwähnt, stellt die Kabelbrücke nur einen kleinen Teil der für die Arbeitssicherheit notwendigen Maßnahmen am Bau dar. Neben der Vermeidung von Unfällen am Boden sind vor allem an höher gelegenen Arbeitsplätzen potenzielle Risiken auszuräumen. Dazu zählt in erster Linie das Verhindern von Abstürzen, welches beispielsweise durch das Anbringen eines Fanggerüsts, einer auf dem Pult- oder Satteldach platzierten Ortgangsicherung oder durch das Ausbilden von Schutzgerüsten gewährleistet wird. Ebenso ist die Errichtung zusätzlicher Wegsysteme wie Fluchttreppen überall dort Pflicht, wo durch die Baumaßnahme entsprechende Zu- und Ausgänge behindert werden. Bei der Planung einer fachgerecht abgesicherten Baustelle ist es vor diesem Hintergrund immer sinnvoll, sich an einen Fachbetrieb zu wenden, der sich im Dschungel der Vorschriften und Bestimmungen auskennt. Im Ernstfall können Fehler in diesem Bereich nicht nur versicherungstechnisch zum Problem werden, sondern auch das Leben bzw. die Gesundheit von Menschen gefährden.
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