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Gerüstformen

Auslegergerüst – ein Arbeits- und Schutzgerüst nach DIN 4420

Geruestbau.org Team
Verfasst von Geruestbau.org Team
Zuletzt aktualisiert: 20. Mai 2020
Lesedauer: 3 Minuten

Das Auslegergerüst ist ein Arbeits- und Schutzgerüst an Bauwerken, deren Belagflächen auf Auslegern des Bauwerks aufliegen. Lesen Sie auf Geruestbau.org, warum Auslegergerüste kaum noch im konventionellen Gerüstbau verwendet werden.

Schwarzweißaufnahme von Arbeitern auf einer Eisenbrücke während des B Conruhs, im Hintergrund ein Uhrturm und Baugerüste aus Stahlträgern.
Das Auslegergerüst kam hier beim Brückenbau zum Einsatz © andreas_fischler – flickr.com

Die sogenannten Ausleger, die auch Kragträger bezeichnet werden, müssen an der Etagendecke kraftschlüssig verankert sein. Die Kraftschlüssigkeit erfolgt meist durch die Einbetonierung der Ausleger in das Bauwerk. Auf den Auslegern werden die Belagflächen für die Gerüstnutzer angebracht und abgesichert. Somit gehört diese Form zu den statischen Gerüstbauarten, die kaum bis gar nicht flexibel einsetzbar sind. Nach der Fertigstellung der Bauleistung müssen die Träger ausgespart werden, sodass beim Abbau des Gerüsts keine hässlichen Öffnungen im Mauerwerk zurückbleiben. Diese Aussparungen müssen nach Gebrauch aufwendig geschlossen werden, was häufig viel Zeit und Kosten in Anspruch nimmt.

Auslegergerüst – Einsatzmöglichkeiten

Das Auslegergerüst gehört zu der Gerüstgruppe 3 nach DIN 4420. Es darf nur als Arbeitsgerüst zum Einsatz kommen, wenn es die Maximalbelastung von 200 Kilogramm pro Quadratmeter nicht überschreitet. Ähnlich wie das Konsolgerüst, werden diese Gerüste in einer festgelegten Bauwerkshöhe zur längenorientierten Arbeit aufgelegt, wo Standgerüste wegen mangelnder Tragfähigkeit des Untergrunds oder sogar das Fehlen eines festen Bodens nicht zum Einsatz kommen können.

Häufig werden auf Standgerüste wegen ihrer Unwirtschaftlichkeit verzichtet. Die Verwendung von Belagflächen auf Auslegern ist dafür eine kostengünstigere Alternative. Dennoch werden Auslegergerüste in der Praxis kaum noch genutzt. Die Systematisierung von Gerüsten haben die alten Gerüstformen, wie das Auslegergerüst oder das Bockgerüst auf dem Markt verdrängt. Die neuen Modulkonstruktionen, wie das Konsolgerüst werden einfach an das Bauwerk verankert, ohne das auskragende Ausleger notwendig sind.

Auslegergerüst auf dem Abstellgleis

Durch die immer lauter werdende Forderung nach Wirtschaftlichkeit und dem hohen Konkurrenzdruck im Gerüstbau sind einfache Montagelogiken, die ein schnelles Auf- und Abbauen ermöglichen, gefragter den je. Innovation nimmt Einzug in den Gerüstbau. Das Systemgerüst montieren zu lassen, spart die Hälfte der Zeit und damit auch Kosten. Das Leitergerüst verdrängte zwar das in die Jahre gekommene Stangengerüst. Doch auch das wurde in den letzten Jahren durch das moderne Rahmengerüst aus Stahl oder Aluminium ersetzt. Systemgerüste aufbauen zu lassen, sind durch die vorgefertigten Teile kein Problem mehr. Doch sollten Laien moderne Gerüste nur von Fachleuten errichten lassen, die alle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen, technischen Baubestimmungen, sowie alle weiteren Vorschriften kennen. Falls Sie für ein Bauvorhaben einen Gerüst brauchen, finden Sie auf Geruestbau.org den Fachmann aus Ihrer Region.

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