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Blitzgerüst aufstellen: in wenigen Schritten zum sicheren Stand

Geruestbau.org Team
Verfasst von Geruestbau.org Team
Zuletzt aktualisiert: 21. Mai 2020
Lesedauer: 5 Minuten

Einfach im Aufbau, günstig in Transport und Lagerung sowie für die verschiedensten Anwendungsbereiche geeignet punkten Blitzgerüste mit einer enormen Wirtschaftlichkeit. Warum trotzdem fachmännisches Know-how von Nöten ist, um ein Blitzgerüst aufstellen zu lassen, und wie der Profi bei der Montage im Einzelnen vorgeht, erfahren Sie hier auf Geruestbau.org.

Der Name ist Programm: Als einfach zu montierendes Steckrahmengerüst bietet Blitzgerüst aus Stahl schnellen und sicheren Stand für verschiedenste Arbeiten. Variabel in der Durchbildung und nahezu beliebig erweiterbar (bspw. durch Bekleidungen, Lösungen für den Wetterschutz, Überbrückungen u.v.m.), erfüllt es dabei potenziell die unterschiedlichsten Anforderungen. Auch in puncto Lagerung und Transport erweist sich das Blitzgerüst als günstig. Mit seinen nur wenigen Grundelementen verbraucht es kaum Stauraum und bringt ein vergleichsweise geringes Eigengewicht mit sich. Im Folgenden erklärt Geruestbau.org, wie die Profis in nur wenigen Schritten ein Blitzgerüst aufstellen und was dabei zu beachten ist. Wenn Sie mehr zu den allgemeinen Spezifikationen des Blitzgerüstes erfahren möchten, dann lesen Sie hingegen hier weiter.

Blitzgerüst aufstellen: Schritt für Schritt

Achtung:
Die Montage eines Blitzgerüstes sollte keinesfalls ausschließlich durch einen Laien erfolgen. Trotz des einfachen und schnellen Aufbaus unterliegen auch Blitzgerüste sämtlichen Vorschriften und Anforderungen hinsichtlich des Arbeits- und Kollektivschutzes. Wer als Laie ein Blitzgerüst aufstellen möchte, sollte dies daher nur unter Aufsicht einer geschulten Fachkraft tun.

Ein klassisches Blitzgerüst besteht in der Grundform aus sechs Einzelelementen:

  • Geländer
  • Bordbrett
  • Gerüstboden
  • Stellrahmen
  • Diagonale
  • Fußspindel

In nur wenigen Schritten und ohne zusätzlich erforderliches Spezialwerkzeug lassen sich daraus voll funktionstüchtige Arbeits- bzw. Schutzgerüste erstellen:

1. Vorbereitung

Bevor es daran geht, das Blitzgerüst zusammenzustecken, müssen sämtliche Einzelteile einer fachmännischen Sichtkontrolle unterzogen werden. Nur bei einwandfreier Beschaffenheit ist die Errichtung der Konstruktion zulässig. Darüber hinaus muss die Montagesituation durch den Fachmann auf potenzielle Gefahrenherde geprüft werden. Bestehen keine Absturzgefahr oder sonstige Verletzungsrisiken, kann der Aufbau beginnen.

2. Aufbau

Der Aufbau des Blitzgerüstes beginnt an der höchsten Stelle der Baustelle. Wurde die Tragfähigkeit des Untergrundes für unbedenklich befunden, können die Fußspindeln auf die vorher platzierten Unterlagen zur Lastverteilung gestellt werden. Anschließend werden die Stellrahmen auf die Spindeln gesteckt und durch ein Geländer verbunden. Nun ist es wichtig, die Konstruktion auszuspindeln, bis der Geländerholm waagerecht steht. Direkt im Anschluss kann bereits der Bodenbelag eingehängt werden. In die Aussparung des Knotenblechs wird zur Versteifung der Konstruktion daraufhin eine Diagonale eingeschoben, während am unteren Ende des gegenüberliegenden Stellrahmens (direkt unter der Lochmarkierung) die Keilkupplung festgekeilt wird. Zusätzliche Sicherheit bringen darüber hinaus die an den Rändern des Bodenbelags einsetzbaren Bordbretter. Nach entsprechender Verankerung mittels Dübel und Ringschraube, Tragkonstruktion, Gerüsthalterung o.Ä. ist das erste Segment innerhalb einer beliebig erweiter- und ausbaubaren Blitzgerüst-Konstruktion bereits errichtet.

3. Anpassung/Ausbau

In seiner Grundform ist das Blitzgerüst nur eingeschränkt für die vielseitigen Anforderungen auf einer Baustelle einsetzbar. Mit verschiedenen Erweiterungen lässt es sich jedoch flexibel für verschiedene Einsatzbereiche ausbauen. In der Regel unerlässlich ist etwa die Integration von Leiteraufgängen. Zur Gewährleistung der erforderlichen Sicherheit können unter anderem Dachfangvorrichtung, Schutzdächer oder großflächige Gerüstbekleidungen zur Einhausung der Konstruktion ergänzt werden. Von der Verbreiterung des Gerüstes über den Einsatz spezieller Ecklösungen bis hin zur Realisierung Durchgangswegen und Überbrückungen stehen dem Anwender zudem auch beim grundsätzlichen Aufbau verschiedene Gestaltungsvarianten zur Verfügung.

Blitzgerüst aufstellen: Prüfsicherheit ist Pflicht

Blitzgerüste dürfen als Arbeits- und Schutzgerüste verwendet werden. Entsprechend gelten für Konstruktionen dieser Art dieselben Anforderungen hinsichtlich Standsicherheit, Sturzprävention und sonstiger Unfallvermeidung, wie es auch bei anderen Gerüsten der Fall ist.

Wer ein Blitzgerüst aufstellen möchte, steht vor allem in der Pflicht, einen Standsicherheitsnachweis zu erbringen. Hierfür sind gezielte Fachkenntnisse notwendig, die nur im Rahmen einer gerüstbaulichen Ausbildung bzw. durch entsprechende Schulungen erworben werden können. Sowohl bei Auf- als auch bei Abbau ist die Anwesenheit einer qualifizierten Fachkraft daher unerlässlich. Der Experte hilft dabei nicht nur während der Errichtung der Konstruktion, sondern kümmert sich vor allem darum, das Blitzgerüst hinreichend zu sichern.

Unterstützung erhalten Sie beim Fachpersonal entsprechender Gerüstbaubetriebe, welche die Montage des jeweiligen Produkts meist bereits als Komplettservice in Verbindung mit dem Kauf bzw. der Vermietung eines solchen Systems anbieten. Bei Interesse erhalten Sie hier auf unserem Fachportal umfassend Auskunft von professionellen Gerüstbauern sowie unverbindliche Angebote vom Experten aus Ihrer direkten Umgebung.

Fazit

Blitzgerüste lassen sich schnell, einfach und dabei in hohem Maße flexibel montieren. Deshalb, und da sie in Transport und Lagerung enorm sparsam sind, stellen Sie für verschiedenste Anwendungsbereiche die ideale, weil wirtschaftlichste Lösung dar. Wer ein Blitzgerüst aufstellen möchte, sollte trotzdem auf die Unterstützung eines qualifizierten Fachmanns setzen. Nur bei ausreichend gewährleistetem und nachgewiesenem Arbeitsschutz ist die Verwendung von Blitzgerüsten auch unter sicherheitsrechtlichen Gesichtspunkten legitim.

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Über unsere*n Autor*in
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