Wenn das Wetter nicht mitspielt, kann es auf Baustellen zu Verzögerungen, Unannehmlichkeiten und unfreiwilligen Mehrkosten kommen. Der Gerüstbau bietet hierfür eine Lösung: Wetterschutzdächer. Als unverzichtbarer Bestandteil des modernen Baustellenalltags gewährleistet ein solches Schutzdach trotz Regen, Hagel, Schnee und intensiver Sonneneinstrahlung einen reibungslosen Ablauf der Bauarbeiten.
Alles auf einen Blick:
- Wetterschutzdächer dienen als temporäre Überdachung von Arbeitsplätzen, Bauobjekten, Maschinen sowie bei Verkehrs- und Durchgangswegen.
- Das Gerüstdach schützt die Arbeiter und das Material vor Witterungseinflüssen und sorgt so für Sicherheit.
- Sie bestehen aus flexiblen Modulgerüstteilen, meist mit Aluminium- oder Stahl-Gitterträgern.
- Die Konstruktion wird in der Regel mit Kederplanen oder robusten Kassettenabdeckungen verkleidet.
- Der Aufbau erfordert eine statische Berechnung, um die Sicherheit zu gewährleisten. Zusätzlich müssen bestimmte DIN-Normen eingehalten werden.
- Die Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie Hersteller, Material, Größe, Standort und Standzeit sowie eventuelle Gebühren für eine Baugenehmigung.
Was ist ein Wetterschutzdach?
Wetterschutzdächer zählen im Gerüstbau zu Sondergerüsten und kommen als temporäre Überdachung von Arbeitsplätzen, Bauobjekten, Maschinen und Werkzeugen sowie Verkehrs- und Durchgangswegen sowohl im Hoch- als auch im Tief- und Straßenbau zum Einsatz. Als eine Form der weitgehenden Umbauung von Bauobjekten beziehungsweise zu deren Bearbeitung erstellter Arbeitsgerüste gehören sie aus technischer Sicht in die Kategorie Einhausung. Je nach Einsatzort und Einsatzbereich wird die Vorrichtung flexibel errichtet, weshalb Schutzdächer in der Regel aus Modulgerüstteilen bestehen.
Ihre wichtigste Funktion ist der Schutz vor witterungsbedingten Einflüssen, die sich störend auf den Bauprozess auswirken. Dabei sorgt das Dach nicht nur für komfortable Arbeitsbedingungen, sondern gewährleistet zugleich, dass Verzögerungen oder der Stillstand der Arbeiten zu unnötigen Mehrausgaben führen. Indem es Regen, Schnee und Frost sowie starke Sonneneinstrahlungen fernhält, trägt ein Wetterschutzdach darüber hinaus in erheblichem Maße zur Sicherheit sowohl der Arbeiter am Gerüst als auch empfindlicher Bauobjekte beziehungsweise Baustoffe bei.
Das Wetterschutzdach – flexible Systeme für verschiedene Einsatzbereiche
Das Grundprinzip ist nahezu immer gleich. Die eigentlichen Dachelemente bestehen meist aus Aluminium- oder Stahl-Gitterträgern, die entweder mit Kederplanen oder mit robusten Kassetten verkleidet werden. Die Dächer können als Pult- und Flachdach umgesetzt werden. Es kann zwischen folgenden Arten unterschieden werden:
Schutzdach am Gerüst
Je nachdem, wo und wie das jeweilige Wetterdach letztlich zum Einsatz kommt, können anschließend verschiedene Ausführungen montiert werden. Besonders häufig im Baustellenalltag zu beobachten ist die schlichte Überdachung von Fassadengerüsten. Oberhalb der Gerüstkonstruktion wird eine abschüssig von der Gebäudewand abgehende Dachfläche montiert. Diese schützt Arbeiter und Baumaterialien vor störenden Witterungseinflüssen und sorgt für eine sichere Begehung des Arbeitsplatzes bei sämtlichen Außenbedingungen.
Überdachung von Durchgangswegen
Auf ähnliche Weise werden Überdachungen von Verkehrs- und Durchgangswegen vorgenommen. Dabei wird das Schutzdach am Gerüst auf Höhe der unteren Ebenen angebracht und bietet abgehend vom Gerüst nicht nur Schutz vor Wind und Wetter, sondern zudem auch vor herabfallenden Gegenständen (zum Beispiel Putz und Werkzeuge).
Innenhofüberdachung
Deutlich komplexer gestaltet sich bereits die Überdachung von Bereichen wie Innenhöfen, wie sie nicht nur im Rahmen von Bauarbeiten, sondern unter anderem auch bei öffentlichen Veranstaltungen vorgenommen werden. Oft wird die gerüstbaulich erstellte Dachfläche in solchen Fällen am Boden vormontiert und anschließend per Kran an ihren Bestimmungsort gebracht. Je nach den baulichen Gegebenheiten vor Ort muss für die Fixierung der Dachfläche nicht immer ein eigenes Traggerüst erstellt werden.
Wetterschutzhalle
Die umfassendste Form eines Wetterschutzdaches ist die Errichtung einer sogenannten Wetterschutzhalle. Um das komplette Bauobjekt oder auch das Veranstaltungsgelände herum wird ein Gerüst erstellt. Das dient für die anschließend aufgebrachte Dachfläche als Träger. Das Traggerüst selbst kann ebenfalls verschieden ausgeführt und beispielsweise mit innen liegenden Leitergängen ausgebildet werden. Seitlich wird die so entstehende Wetterschutzhalle meist noch mit Planen geschlossen. Zusätzlich können auch Heizelemente integriert werden, was vor allem während des Winters gewährleistet, dass die Arbeiten ohne Unterbrechung bis zum angegebenen Termin fertiggestellt werden können.
Je nach den individuellen Anforderungen und den Gegebenheiten vor Ort können maßgeschneiderte Wetterschutzdach-Lösungen gewählt werden. Dabei ist es entscheidend, die örtlichen Bauvorschriften und geltenden Normen zu berücksichtigen, um die Stabilität und Leistungsfähigkeit des Daches zu garantieren. Bei der Planung spielt die statische Berechnung eine zentrale Rolle, die von erfahrenen Fachleuten durchgeführt werden muss.
Wetterschutzdach vom Gerüstbauer errichten lassen
Die Planung und Montage eines Wetterschutzdachs sollten den Experten aus dem Bereich des Gerüstbaus überlassen werden. Nur so stellen Sie sicher, dass Ihr Dach wasserdicht und auch unter höherer Belastung stabil ist. Auch bei kleineren Vorhaben sollten Sie davon absehen, durch provisorische Konstruktionen sicherheitstechnische Risiken einzugehen. Eventuell daraus entstehende Schäden werden von keiner Versicherung gedeckt. Der Fachmann hingehen stellt Ihnen sowohl die benötigten Gerüstteile als auch sein praktisches Know-how zur Verfügung.
Nach einer Sichtung der baulichen Gegebenheiten vor Ort stellt der Profi den exakten Materialbedarf fest und widmet sich der fachgerechten Errichtung. Zudem kann er prüfen, ob beziehungsweise welche Baugenehmigung für den Aufbau benötigt wird. Entsprechend der Bedeutung derartiger Konstruktionen für die Kollektiv- und Arbeitssicherheit ist die Errichtung solcher Überdachungen an spezifische Normen und Regelungen gebunden.
Wie hoch sind die Kosten für ein Wetterschutzdach?
Die Kosten hängen von unterschiedlichen Faktoren ab, wie zum Beispiel:
- Hersteller
- Material
- Art und Größe
- Montage und Demontage
- Standort
- Standzeit
- Baugenehmigung
Eine pauschale Preisangabe ist aufgrund der unterschiedlichen Kostenfaktoren nur schwer zu machen. In der folgenden Tabelle finden Sie eine Kosteneinschätzung für ein Standardgerüst inklusive Wetterschutz.
Kostenposten | Preis |
Standardgerüst (Auf- und Abbau) | 5 bis 12 Euro |
zusätzlicher Wetterschutz | circa 3 bis 5 Euro pro Laufmeter |
Fallschutznetz | circa 3 bis 5 Euro pro Laufmeter |
Standzeit Verlängerung (eine Woche) | Aufschlag von 5 bis 15 % |
Wenden Sie sich am besten an einen Fachbetrieb und lassen sich ein individuelles Angebot für Ihr Bauvorhaben erstellen.
Fazit
Wetterschutzdächer sind eine Lösung aus dem Gerüstbau und dienen in erster Linie dem Schutz von Menschen und Material, während sie gleichzeitig für komfortable Arbeitsbedingungen und die termingerechte Abwicklung von Aufträgen sorgen. Als temporäre Konstruktion bieten sie einen zuverlässigen Schutz vor den Auswirkungen des Wetters und gewährleisten damit die Sicherheit auf Baustellen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Stabilität des Daches den erforderlichen Belastungen standhält. Daher ist eine sorgfältige statische Berechnung bei der Planung unerlässlich. Je nach den örtlichen Bestimmungen kann eine Baugenehmigung erforderlich sein. Es empfiehlt sich, ein qualifiziertes Gerüstbauunternehmen zu beauftragen, das über das nötige Fachwissen verfügt, um einen sicheren und stabilen Wetterschutz zu gewährleisten.