Arbeitsgerüste sind ein wichtiger Bestandteil jeder Baustelle. Als sichere Arbeitsfläche für die Handwerker müssen sie viel Gewicht tragen können. Eine Komponente für die Berechnung von Belastungen, denen ein Gerüst standhalten muss, ist die Teilflächenlast eines Gerüsts. Lesen Sie hier auf Geruestbau.org alles Wesentliche zu diesem Thema.

Die Teilflächenlast eines Gerüsts gibt an, wie hoch die Einzelbelastung auf einem Teil der Konstruktion sein darf. – © zoonabar by flickr.com
Ein Arbeitsgerüst muss alle Belastungen, für die es vorgesehen ist, aufnehmen und sicher über die Belagflächen, Stützkonstruktionen, Aufstellflächen und den Ankergrund ableiten. Je nachdem, wie hoch die Bauleistung und die damit verbundene Belastung ist, werden Arbeitsgerüste nach DIN 4420 in Gerüstgruppen unterteilt. Der erste wichtige Faktor für die Einteilung in Gruppen ist das flächenbezogene Nutzgewicht. Dies gibt, im Gegensatz zur Teilflächenlast des Gerüsts, an, für wie viel Kilogramm ein Quadratmeter bei gleichmäßiger Verteilung ausgelegt ist. Von dieser Größe hängt die Auswahl der entsprechenden Gerüstbeläge ab, die für das entsprechende Gewicht ausgelegt sind.
Die Teilflächenlast beim Gerüst beachtet ungleichmäßig verteilte Lasten
Bei der Berechnung des flächenbezogenen Nutzgewichts wird von einer gleichmäßigen Belastung der Gerüstbeläge ausgegangen. Bei den Ersten drei der sechs Gerüstgruppen, in die Arbeitsgerüste üblicherweise eingeteilt werden, ist die Gerüst-Teilflächenlast nicht relevant. Sie sind nur für Inspektionstätigkeiten beziehungsweise einfache Arbeiten mit nur geringer Materiallagerung vorgesehen. Für Systemgerüste der Gruppe vier bis sechs wurde aber die Größe der Teilflächenlast eines Gerüsts eingeführt. Derartige Tragwerke sind für Bauarbeiten vorgesehen, bei denen die Materialien auf dem Gerüst gelagert werden. Daher müssen sie ein wesentlich höheres Gewicht aushalten, welches bereits im komplexen Gerüstaufbau Beachtung findet. Hier kann auch ein kleiner Teil der Gerüstfläche um mehr als ein Drittel höher belastet werden, als es der gleichmäßig verteilten Last entspricht. Damit wird bedacht, dass auf diesen Arbeitsplattformen oft schwere Baumaterialien gelagert werden müssen, wie beispielsweise Mörtelsäcke oder Steinkisten, was eine gleichmäßige Belastung unmöglich macht.
Die Teilflächenlast eines Gerüsts ist nachweispflichtig
Wie alle anderen Komponenten ist auch die Teilflächenlast des Gerüsts der Bestandteil eines Gerüstbau Zulassungsbescheids. Bevor der Hersteller von Systemgerüsten diesen erhält, muss er neben allen anderen Belastungen, wie der Flächenpressung vom Gerüst, auch die Teilflächenlast vom Gerüst messen lassen. Diese ist Bestandteil der technischen Beschreibung jedes Systemgerüsts. Kommt eine solche Konstruktion dann zur Anwendung, wird der Bauherr im Vorfeld die Teilflächenlast vom Gerüst berechnen lassen. Dies gibt dann Aufschluss darüber, mit wie viel Gewicht der Gerüstboden zusätzlich belastet werden darf.
Die beispielhafte Berechnung für die Teilflächenlast eines Steinpakets (1 kN =100kg):
Grundfläche: 1,25 m * 0,57 m = 0,71 m2
Teilflächenlast: 2,97 kN /0,71 m2 = 4,20 kN/m2
Der daraus berechnete Wert kann nun mit den Angaben in der Produktbeschreibung verglichen werden, um festzustellen, ob eine günstige Teilflächenlast des Gerüsts, verglichen mit der geplanten Belastung, vorliegt. Die Berechnung sollte immer ein kompetenter Gerüstbauer vornehmen, um zu gewährleisten, dass Sie eine sichere Arbeitsfläche haben. Lassen Sie sich hier gleich ein Angebot erstellen.
Wenn Sie noch mehr über die verschiedenen Aspekte des Gerüstbaus wissen möchten, finden Sie auf der Startseite einen Überblick über Informationen und Fachbetriebe in Ihrer Nähe, die Ihnen unverbindlich Angebote erstellen!