Eine Gerüsteinhausung ist immer dann gefragt, wenn Witterung oder Gefahren aus der Umgebung ein effizientes Arbeiten bei Wahrung der erforderlichen Sicherheit nicht oder nur eingeschränkt möglich machen. Je nach Anforderungen kommen dabei unterschiedliche Systeme zum Einsatz.

Mit die gebräuchlichste Form der Gerüsteinhausung ist die Gerüstbekleidung mittels Schutznetz. © Geruestbau.org
Ganz allgemein wird unter einer Einhausung die völlige oder weitgehende Umbauung von störenden Emissionsquellen bzw. gegen Gefahren aus der Umgebung des einzuhausenden Objekts verstanden (weiterführende Informationen zur allgemeinen Begriffsbestimmung finden Sie hier). Im Bereich des Gerüstbauhandwerks meint er vor allem die teilweise oder komplette Einkleidung der Gerüstkonstruktion mittels Netz, Plane oder Schutzwandelementen. Je nach Art und Ausführung erfüllt die Gerüsteinhausung dabei zentral zwei Funktionen. Einerseits dient Sie auf und am Gerüst der Gewährleistung von Sicherheit, indem sie etwa vor Witterung schützt, zur Absturzsicherung beiträgt oder vor Einwirkungen durch schädliche Emissionen wie Baustaub, giftigen Stoffen oder herabfallenden Gegenständen bewahrt. Als umfassender Wetterschutz sorgt sie andererseits dafür, dass auch bei schwierigen Außenbedingungen ohne Verzug oder Ausfallzeiten gearbeitet werden kann. Wo und in welcher Form die verschiedenen Formen der Schutzeinhausung zum Einsatz kommen, hängt von den jeweiligen Anforderungen ab, welche die Baustelle stellt.
Arten und Anwendungsbereiche der Gerüsteinhausung
Wie bereits erwähnt, gibt es im Bereich der Gerüsteinhausung sehr unterschiedliche Varianten. Die wohl gängigste Form ist das Anbringen von Schutznetzen. Großflächig am Fassadengerüst montiert dienen Sie zunächst der Absturzsicherung von Personen und Gegenständen. Damit sorgen Sie sowohl auf dem Gerüst selbst als auch in der direkten Umgebung des Bauobjektes für Sicherheit. Besonders engmaschige Schutznetze halten darüber hinaus Schmutz und feinere Staubentwicklungen innerhalb der. Netzbekleidungen kommen entsprechend häufig und bei nahezu allen Arbeiten, insbesondere bei Sanierungsmaßnahmen, zum Einsatz.
Die nächste Stufe stellen Folien- und Planenbekleidungen dar. Als weitgehend luft- und wasserdichte Form der Verkleidung dienen sie in erster Linie dem Wetterschutz. Sie halten Wind und Regen von der Baustelle fern und ermöglichen so, unabhängig von der Witterung arbeiten zu können. Gleichsam verhindern sie, dass belastende Emissionen von der Baustelle in die Umwelt gelangen können. Beispielhafte Anwendungsbereiche dieser Art der Gerüsteinhausung sind unter anderem die Asbestsanierung oder Sandstrahlarbeiten.
Eine weitere Möglichkeit der Gerüsteinhausung besteht in der Verwendung stabiler Elemente. Neben den Funktionen als Sicht-, Wetter- und Emissionsschutz bringt diese Form der Einkleidung zusätzlich noch eine gewisse Schlagfestigkeit mit sich. Die Ausführungsmöglichkeiten erstrecken sich von der Errichtung zeitweiliger Schutzwände über den Anbau von Dachüberständen am Gerüst oberhalb von Durchgangswegen bis zur Konstruktion fahrbarer Gerüsteinhausungen in Form von flexibel einsetzbaren Wetterschutzdächern.
Worauf bei der Ausführung einer Gerüsteinhausung zu achten ist
Hinsichtlich ihrer Montage stellen sich Gerüsteinhausungen in der Regel nicht besonders kompliziert dar. In einfachen Ausführungen werden Sie meist einfach über Ösen und Kabelbinder am Gerüst befestigt. Dies gilt insbesondere für Schutznetze und leichtere Planen. Je anspruchsvoller das System, umso komplexer hingegen gestaltet sich auch der Vorgang, die Gerüsteinhausung zu konstruieren. Kederplanen müssen beispielsweise in eigens dafür vorgesehene Schienen eingefasst werden, die zusätzlich am Gerüst anzubringen sind. Unabhängig von Art und Umfang der Einhausung gilt grundsätzlich, dass der Aufbau von einem entsprechend versierten Fachmann vorgenommen werden sollte.
So darf unter anderem nicht vergessen werden, dass auch bei einfacheren Einkleidungen wie dem Anbringen eines Schutznetzes eine Prüfung nach DIN 1263 zu erfolgen hat. Speziell für Schutznetze und Schutznetzzubehör ist darüber hinaus die DIN 32767 wirksam. Hier sind unter anderem die verschiedenen Belastungsgruppen für diese Art der Gerüstbekleidung hinsichtlich ihrer jeweiligen Befestigungsvorschriften geregelt. Bei windundurchlässigen Folien und Planen ist wiederum speziell darauf zu achten, dass infolge der Gerüsteinhausung die Statik der Gesamtkonstruktion nicht negativ beeinträchtigt wird. Aufgrund der höheren Belastung auf den einzelnen Ankerpunkten müssen diese mitunter erhöht werden. Generell sollten gerade Maßnahmen, die der Gewährleistung von Sicherheit dienen, nur mit äußerster Sorgfalt und mit Kenntnis der entsprechenden Vorschriften umgesetzt werden. Auf der Suche nach hierfür geschulten Fachbetrieben ist Ihnen Geruestbau.org gern behilflich. Hier auf unserem Fachportal finden Sie Experten aus Ihrer direkten Umgebung und erhalten auf Anfrage unverbindlich attraktive Angebote für Ihr Bauprojekt.