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Bühne bauen – Tipps vom Fachmann

Geruestbau.org Team
Verfasst von Geruestbau.org Team
Zuletzt aktualisiert: 29. April 2021
Lesedauer: 6 Minuten

Große Auftritte bedürfen einer entsprechenden Bühne. Ist eine solche am Veranstaltungsort nicht vorhanden, gilt es, eine geeignete Konstruktion zu errichten. Doch, wer darf eigentlich eine Bühne bauen, welche Möglichkeiten gibt es in der Ausgestaltung, und was muss bei der Errichtung beachtet werden? Alle Informationen erhalten Sie hier auf Geruestbau.org!

Wer plant, für die eigene Veranstaltung oder den eigenen Auftritt eine Bühne zu bauen bzw. bauen zu lassen, sollte zunächst festhalten, in welchem Rahmen und in welchem Umfang das Vorhaben steht. Fragen, die es zu beantworten gilt, sind unter anderem:

  • Welchem Zweck soll die Bühne dienen (Musik, Rede, Tanz etc.)?
  • Welchen Anforderungen muss die Bühne standhalten (Belastung, Technik, Außen- oder Innenbereich etc.)?
  • Wie groß soll die Bühne werden (Höhe, Fläche etc.)?
  • Soll die Bühne zusätzliche Funktionen beinhalten (Fahrbare Plattformen, Hubvorrichtungen, Licht-Show, Überdachung etc.)?

Je nach Beantwortung dieser Fragen kann im Anschluss über das weitere Vorgehen entschieden werden: Welche Konstruktionselemente müssen für den Bau der Bühne beschafft werden? Müssen gesonderte Sicherheitsvorschriften beachtet werden? Und darf ich den Bau ohne Weiteres selbst in Angriff nehmen?

Konstruktionsarten und Bauteile

Wenn es darum geht, eine Bühne zu bauen, gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Eine davon sind die sogenannten mobilen Bühnen. Diese können als Komplettsystem erworben oder angemietet werden, sind in der Regel kompakt in Form eines Lkw-Anhängers verwahrt und lassen sich so recht bequem zum jeweiligen Veranstaltungsort transportieren, wo sie in vergleichsweise wenigen Schritten aufgebaut werden können. Meist bieten Konstruktionen dieser Art jedoch nur wenig Auftrittsfläche und vor allem kaum Flexibilität.

Wer sich bei der Konstruktion seiner Bühne nicht beschränken lassen möchte, wird daher eher auf die variable Montage einzelner Bauteile zurückgreifen. Bereits mit wenigen Elementen lassen sich so Bühnen in verschiedenen Größen und Formen errichten:

  • Podeste (inkl. Standfüßen)
  • Gitterträger/-masten
  • Traversen
  • Überdachungen/Planen
  • Zubehör: Geländer, Treppen, Zugsysteme

Grundlage nahezu jeden Bühnenaufbaus sind in der Regel Podeste. Diese lassen sich in verschiedenen Größen und in beliebiger Zahl miteinander verbinden und bilden so die eigentliche Auftrittsfläche. Vor allem bei Außenveranstaltungen ist eine Überdachung der Bühne unerlässlich. Hierfür kommen entweder eigens für diesen Zweck konzipierte Wetterschutzdächer zum Einsatz oder es werden vorhandene Aufbauten mittels einer Plane überspannt.

Grundlage dafür ist eine entsprechende Gerüstkonstruktion. Diese Art der Bühnenkonstruktion ist bereits wesentlich komplexer und geht eher in den Bereich der Großveranstaltung. Um die eigentliche Auftrittsfläche wird dabei eine Art Gerüst errichtet. Dieses besteht meist aus vier Gittermasten, welche die Stützpfeiler für die Überdachung der Bühne darstellen. Das Grundgerüst für die Überdachung wiederum wird häufig mittels Traversen hergestellt, welche zudem auch als Aufhängung für eventuelle technische Anlagen dienen.

Vorteil der gerüstbaulichen Bühnenerstellung ist das enorme Maß an Flexibilität, welches entsprechende Systeme ermöglichen. Ist die Bühnenvorrichtung beispielsweise für den Aufbau an verschiedenen Veranstaltungsorten vorgesehen, kann die Bühne je nach Bedarf unter anderem variabel verbreitert werden oder in verschiedenen Höhen ausbildet werden.

Neben der Bühne an sich ist oft auch der Einsatz verschiedener Zubehörteile erforderlich. In erster Linie sind dies Geländer- und Treppenelemente, welche zur Gewährleistung der notwendigen Sicherheit im Gebrauch der Bühne ab einer Podesthöhe von etwa 1m zwingend erforderlich sind. Darüber hinaus zählen dazu auch technische Vorrichtungen, welche im Rahmen der Bühnenfunktion gebraucht werden – bspw. Hub- und Zugsysteme zum Transport von Personen und Lasten, wie sie insbesondere bei Theatervorstellungen oder aufwendigen Musik-Shows zum Einsatz kommen.

Bühne bauen: Kosten, Vorschriften und Sicherheitsanforderungen

So unterschiedlich entsprechende Konstruktionen ausfallen können, so schwierig ist es, zum Thema Bühne Bauen konkrete Preise zu benennen. Kostenfaktoren hierbei sind unter anderem:

  • Größe der Bühne (Fläche, Höhe)
  • verwendete Bauteile (Anzahl, Materialien, Produktqualität etc.)
  • benötigtes Zubehör
  • Transportaufwendungen
  • Miete oder Kauf
  • Arbeitsleistung (Eigenleistung oder Handwerker?)

Mit ein entscheidender Faktor ist vor allem, ob Sie vorhaben, die Bühne selber zu bauen oder dafür ein entsprechendes Fachunternehmen zu beauftragen. Zweifelsohne kann mit dem Eigenbau einiges an finanziellen Aufwendungen gespart werden. Wer vorhat, seine Bühne selbst zu bauen, trägt folgerichtigerweise jedoch auch die Verantwortung für die Sicherheit der Konstruktion. Hierbei gilt es, einiges zu beachten.

Wichtig ist unter anderem, dass die Bühne selbst keine Eigenresonanz erzeugen darf. Vor allem bei der Verwendung im Musikbereich gerät der Aufbau ansonsten schnell in Schwingung, was im Ernstfall zum Einsturz mit unschönen Folgen führen kann. Auch darüber hinaus muss die Stabilität der Konstruktion jederzeit gewährleistet sein. Mit zunehmender Größe steigen dabei natürlich auch die Anforderungen sowie die Komplexität der statischen Überlegungen und Maßnahmen, welche im Aufbau vorzunehmen sind.

Überdachte Bühnen gelten als fliegende Bauten und sind hinsichtlich Stabilität, Brandschutz und weiteren Faktoren in der entsprechenden DIN geregelt. Darüber hinaus gelten zum einen die Versammlungsstättenverordnung, die Berufsgenossenschaftlichen Vorschriften C1 sowie die allgemeinen Sicherheitsvorschriften des Baugewerbes. Weitere Informationen zu den Vorschriften für fliegende Bauten finden Sie auf dieser Seite.

Sollten sie vorhaben, eine Bühne zu bauen, sollten Sie in jedem Fall berücksichtigen, dass auch hierfür in der Regel ein Standsicherheitsnachweis zu erbringen ist. Liegt dieser nicht vor oder kann im Falle eines Unglücks nachgewiesen werden, dass bestimmte Vorschriften nicht hinreichend eingehalten wurden, erlischt der Versicherungsschutz und es muss mit rechtlichen Konsequenzen gerechnet werden.

Gerade bei größeren Vorhaben empfiehlt es sich daher, die Bühne bauen zu lassen. Entsprechende Experten finden sich sowohl unter Gerüstbauern als auch in der Veranstaltungstechnik. Die Profis besitzen das erforderliche Fachwissen bezüglich der Vorschriften und der notwendigen Statik. Darüber hinaus sparen Sie Zeit und Energie, welche Ihnen ansonsten während des Aufbaus verloren geht. Machen Sie die Probe aufs Exempel und informieren Sie sich gleich hier zu Ihren individuellen Möglichkeiten. Auf Anfrage vermitteln wir Ihnen unverbindliche Angebote von professionellen Fachbetrieben aus Ihrer Nähe.

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