Gerüstbekleidungen sind am Bau ein wichtiges Hilfsmittel, um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Arbeiten am Gerüst unter verschiedenen Witterungsbedingungen komfortabel, sicher und termingerecht fertiggestellt werden können. Mit welchen Materialien eine Gerüstbekleidung hergestellt werden kann und welche Vorteile verschiedene Varianten bieten, erfahren Sie hier auf Geruestbau.org.
Die Gerüstbekleidung zählt zu den verschiedenen Möglichkeiten, durch eine sogenannte Einhausung Mensch und Material am Bau vor äußeren Schadeinwirkungen zu schützen. Das Eindecken eines Gerüsts mittels Plane, Kassettenelementen oder Netz erfüllt dabei gleich mehrere Funktionen. In erster Linie dient die Gerüstbekleidung als Wetterschutz. Unabhängig von Witterungseinflüssen und Temperatur-bedingungen gewährleistet Sie, dass zu jeder Jahreszeit angenehme Arbeitsbedingungen herrschen, wie sie für die sichere und komfortable Ausführung des Auftrags erforderlich sind. Im gleichen Maße bieten Gerüstbekleidungen jedoch auch nach außen hin Schutz. So bewahren Sie beispielsweise Passanten im Umfeld einer Baustelle vor Schadeinwirkungen durch herabfallende Werkzeuge und Baumaterialien. Je nach präferiertem Verwendungszweck kommen unterschiedliche Materialien zur Verkleidung eines Gerüstes zum Einsatz.
Gerüstbekleidung: Material und Anwendungsbereiche
Grob unterteilt gibt es drei Möglichkeiten, eine Gerüstbekleidung einzurichten. Besonders häufig begegnet uns im Alltag die Gerüstbekleidung mittels Netz. Bei der Netzverkleidung, auch Gerüstrupfen genannt, handelt es sich in der Regel um ein engmaschiges Gewebe, welches mit Kabelbindern an der Außenseite des Gerüsts befestigt wird. Hierbei steht vor allem der Schutz der Umwelt im Vordergrund. So werden Passanten unter anderem vor schädlichen Einwirkungen durch Farbspritzer und von der Fassade rieselndem Putz bewahrt. Auch minimiert ein solches Gerüstnetz das Unfallrisiko durch herabfallende Gegenstände wie Werkzeuge, Maschinen oder Baumaterialien. Je nach Ausführung kann die Netzverkleidung auch als Sicht- und Sonnenschutz fungieren. Sogenannte Schattiernetze sorgen beispielsweise dafür, dass die Arbeiter auf dem Gerüst nicht durch übermäßige Sonneneinstrahlung geblendet werden.
Ebenfalls gängig ist die Gerüstbekleidung mittels Plane. Sie vereint gleich mehrere nützliche Funktionen. So bietet sie einerseits einen effizienten Sichtschutz, hinter dem die Arbeiter sich ungestört ihrem Gewerk widmen können. Auf der anderen Seite verhindert Sie, dass Wind, Regen und Schnee sich störend auf den Bauprozess am Gerüst auswirken können. Spezielle Luftpolsterfolien eigenen sich vor diesem Hintergrund zudem sehr gut als Kälteschutz und sparen damit effektiv Heizkosten, die andernfalls durch den Einsatz externer Wärmequellen entstehen würden. Entsprechende Planenverkleidungen sind in mehreren Sicherheitsklassen erhältlich. Wo es am Gerüst durch den Einsatz schweren Geräts beispielsweise häufig zu Funkenschlag kommt, bietet sich die Verwendung einer schwer entflammbaren Gerüstplane an.
Eine weitere Möglichkeit der baulichen Einhausung ist die Gerüstbekleidung mit Kassetten, wie sie unter anderem häufig auch bei der Errichtung von Wetterschutzdächern zum Einsatz kommen. Diese hartschaligen Einkleidungselemente ermöglichen eine besonders dichte Isolierung des Bauobjekts und verhindern auf diesem Wege unter anderem schädliche Einwirkungen auf die Außenwelt durch Baustaub und andere austretende Stoffe.
Neben den gängigen Varianten der Gerüstbekleidung existieren zusätzlich noch einige speziellere Formen der Schutzeinkleidung. Diese erfüllen in der Regel sehr spezifische Anforderungen und kommen entsprechend nur unter bestimmten Bedingungen zum Einsatz. Ein Beispiel hierfür ist die Einhausung mittels Schrumpffolie. Hierbei wird eine besonders dichte und eng anliegende Abdeckung geschaffen, indem dem Raum unterhalb der Folie Luft entzogen wird. Weiterführende Informationen und vertiefende Details zur Anwendung von Schrumpffolie erhalten Sie auf dieser Seite.
Professionelle Gerüstbekleidung spart Zeit und beugt Unfällen vor
Das Thema Gerüstbekleidung ist in vielen Fällen nicht nur Kür, sondern klare Pflicht. Als wesentliches Element bei der Herstellung der erforderlichen Arbeitssicherheit sowie im Rahmen des gesetzlich vorgeschriebenen Kollektivschutzes ist das Einrichten einer entsprechenden Schutzabdeckung für den Bauleiter unter verschiedenen Voraussetzungen unerlässlich. Detaillierte Informationen hierzu können Sie unter anderem den Unfallverhütungsvorschriften gemäß BGV C22 entnehmen. (Eine vollständige Version finden Sie hier.)
Aber auch unabhängig von rechtlichen Verbindlichkeiten, empfiehlt es sich in vielen Fällen, eine Gerüstbekleidung anbringen zu lassen. Indem Sie komfortable Arbeitsbedingungen schaffen und negativen Einflüssen von außen entgegenwirken, sorgen Sie gleichsam dafür, dass der Arbeitsprozess selbst frei von Störungen bleibt. Nur so können Arbeiten effizient und termingerecht ausgeführt werden. Unnötig hohe Kosten durch Arbeitsverzögerungen und Materialschäden werden ausgeschlossen. Zugleich minimieren Sie das Unfallrisiko auf Ihrer Baustelle enorm.
Genauere Informationen zu Ihren ganz eigenen Möglichkeiten, eine Gerüstbekleidung vornehmen zu lassen, erhalten Sie beim Gerüstbaufachmann Ihres Vertrauens. Lassen Sie sich individuell beraten und über das spezifische Kosten-Nutzen-Verhältnis in Ihrem Fall informieren. Nutzen Sie die Möglichkeit und lassen Sie sich gleich hier auf unserem Fachportal unverbindlich Angebote von Profis aus Ihrer Nähe zukommen. Wir finden den richtigen Experten für Ihr Projekt.
Darüber hinaus bietet Ihnen Geruestbau.org auch zu zahlreichen anderen Themen aus dem Bereich Gerüstbau interessante und informative Artikel. Informieren Sie sich hier bei uns unter anderem zum Aufbau eines Blitzgerüstes oder erfahren Sie mehr über die unterschiedlichen Sicherungsmöglichkeiten im Hochbau.