Beim Fachwerkhaus handelt es sich um einen Skelettbau. Das tragende Gerüst besteht aus Holz. Zum Einsatz kommen dabei vorwiegend Eiche oder Tanne. Die einzelnen Balken haben einen Querschnitt von 10 x 10 bis 18 x 18 Zentimetern und werden verzapft und vernagelt. Die Zwischenräume sind mit Lehm und Holz oder mit Ziegelwerk gefüllt. Der Fachwerkbau war von der Antike bis zum 19. Jahrhundert die vorherrschende Bauweise in Europa. Es sind noch zahlreiche Fachwerkhäuser in Deutschland zu finden, so zum Beispiel das Pförtnerhaus in Berlin. Oftmals ist das Fachwerk jedoch hinter Putz versteckt.
Fachwerkhaus: Sanierung
Hinter vielen verputzten Fassaden befinden sich noch heute Fachwerk. Da dieses jedoch oftmals nicht als Sichtfachwerk angelegt wurde, sondern einzig der Statik des Hauses geschuldet war, ist eine Freilegung nicht immer zu empfehlen.
Entscheidet man sich für die Sanierung eines Fachwerkhauses, kann man viel falsch machen. Zu achten ist bei den Arbeiten unter anderem auf die Feuchtigkeit im Holz, darauf, ob das Fachwerk noch ausreichend Stabilität besitzt, auf Risse, Verschmutzungen, sogenannte Ausblühungen und vieles mehr. Deshalb sollte die Sanierung nicht in Eigenleistung, sondern durch einen im Denkmalschutz erfahrenen Handwerker durchgeführt werden, auch wenn das kostspielig ist.
Fachwerkhaus heute
Neben dem Freilegen und Sanieren des alten Fachwerks versucht man seit etwa 20 Jahren vermehrt, historische Bauten wieder zu rekonstruieren. In Frankfurt am Main wurde beispielsweise auf dem Römerberg eine komplette Marktseite nach alten Aufzeichnungen neu aufgebaut. Diese Entwicklung ist zu begrüßen, denn ein Fachwerkhaus bringt Abwechslung in eine sonst eher triste Architektur.
Die Fachwerkbauweise wird heute zum Teil bei Fertighäusern eingesetzt. Die Räume zwischen den Holzbalken werden dabei mit Backsteinen in der sogenannten Sandwich-Bauweise ausgefüllt. Großer Vorteil eines Fertighauses im Stil des Fachwerks sind die modernen Baumaterialien, die genutzt werden. Diese entsprechen nicht nur heutigen Energiesparregelungen, sondern auch den aktuellen Lebensstandards.