In Deutschland gibt es Arbeitsschutzgesetze, kurz ArbSchG, welche die rechtliche Grundlage für den Schutz bei der Arbeit bilden. Diese beinhalten unter anderem Regelungen und Vorschriften zur richtigen Schutzkleidung, die besonders im Handwerk von Bedeutung ist – Geruestbau.org informiert im Folgenden über die passende Schutzkleidung beim Gerüstbau.
Gerüstbau ist oft gefährlich – umso wichtiger ist es, geeignete und schützende Kleidung zu tragen. Vor allem im professionellen Handwerk ist die richtige Schutzkleidung wichtig. Besondere Vorsicht ist bei potenziellen Gefahrenquellen oder Gefährdungen wie technischen Defekten, Gefahrstoffen oder organisatorischen oder arbeitsplatztechnischen Mängeln geboten. Gefahrenquellen beim Gerüstbau sind vor allem beschädigte oder fehlende Gerüstbauteile oder Absturzsicherungen.
Offizielle Richtlinien und Grundlagen zur Schutzkleidung beim Gerüstbau
Die Grundlage für die rechtlichen Vorschriften für die Schutzkleidung, die beim Gerüstbau getragen wird, bilden verschiedene Gesetze, unter anderem:
- das Arbeitssicherheitsgesetz
- die Betriebssicherheitsverordnung
- das Sozialgesetzbuch
- die Gefahrstoffverordnung
- die Arbeitsstättenverordnung
Arbeitgeber sind daher zum Beispiel durch die §§ 5 und 6 des Arbeitsschutzgesetzes dazu verpflichtet, mögliche Gefährdungen und Belastungen der Arbeitnehmer beim Gerüstbau zu ermitteln, zu beurteilen und ihnen im Sinne der Gesundheit der Arbeiter – zum Beispiel mit Schutzkleidung – entgegenzuwirken. Die sogenannten Berufsgenossenschaftliche Regeln für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (BG-Regeln) der deutschen gesetzlichen Unfallversicherung beinhalten dagegen neben staatlichen Vorschriften auch technische Spezifikationen und Erfahrungen berufsgenossenschaftlicher Präventionsarbeit.
Schutzkleidung ist daher unter Beachtung der Herstellerinformation (Gebrauchsanleitung) auszuwählen: Ausschlaggebend sind die CE-Kennzeichnung, Konfektionsgröße, ergonomische Anforderungen sowie gesundheitliche Erfordernisse. Der Arbeitnehmer muss vom Arbeitgeber ebenfalls unter anderem in die Ausführung, die Einsatzmöglichkeiten, die Tragedauer, das An- und Ablegen der Kleidung und den passenden Sitz unterwiesen werden. Auch die Gefährdungsbeurteilung muss erlernt werden. Der Arbeitgeber hat eine dazu Betriebsanweisung zu erstellen.
Die richtige Schutzkleidung – worauf muss beim Gerüstbau geachtet werden?
Helme, die beim Gerüstbau getragen werden, müssen in erster Linie der DIN EN 397 gerecht werden, das heißt, sie müssen dem Arbeiter perfekt passen und während der gesamten Arbeitsdauer ohne zu verrutschen getragen werden. Stoßdämpfung, Widerstandsfestigkeit gegen spitze und scharfe Gegenstände, Flammbeständigkeit, elektrische Isolierung, Schutz bei Temperaturen von -20 C° bis +150 C° ist ebenfalls Voraussetzung, um Sicherheit bei der Arbeit zu gewährleisten.
Ebenso wie der Helm sollten die Kleidung, die Schuhe und die Handschuhe optimal passen. Schutzkleidung sollte vor jeder Benutzung auf ordnungsgemäßen Zustand geprüft und regelmäßig gereinigt werden. Der Körperschutz muss unter anderem vor mechanischen Einwirkungen schützen und bei Arbeiten im Straßenverkehr, in Bereichen von Gleisen oder als Einweiser auf Baustellen als Warnkleidung, also beispielsweise in Form von Warnwesten, fungieren. Einmalkleidung darf nicht mehrfach verwendet werden.