Über den Fachkräftemangel im Gerüstbau wird zurzeit stets im Dachverband der Gerüstbauer und auch auf komunaler Ebene stets kontrovers diskutiert. Aus aktuellem Anlass findet deshalb am 09. Juni 2011 eine außerordentliche Mitgliederversammlung statt. Geruestbau.org informiert über Einzelheiten dieses Zusammentreffens.
Aus aktuellem Anlass findet am 09.Juni 2011 in Gladbeck eine außerordentliche Mitgliederversammlung und Podiumsdiskussion zum Thema „Fachkräftemangel im Gerüstbau“ statt. Eine wissenschaftliche Analyse des Jobcenters Duisburg in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen ThyssenKrupp Xervon hat ergeben, dass ein großer Bedarf von Fachkräften im Gerüstbau besteht. Die Bundesinnung der Gerüstbauer lädt ihre Mitglieder deshalb dazu ein, an der außerordentlichen Versammlung und der Podiumsdiskussion teilzunehmen.
Das Van der Valk Hotel in Gladbeck wurde für diese Versammlung als Veranstaltungsort ausgewählt. Die Versammlung beginnt um 13 Uhr und endet um 17 Uhr.
Besondere Gäste für diese Diskussionsrunde sind unter anderem Dr. Andreas Brzezinski – Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden, Dr. Axel Fuhrmann – stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Düsseldorf sowie Peter Kahl – Bildungszentrum der Handwerkskammer Dortmund. Außerdem konnten auch Experten aus anderen Organisationen für diese Diskussionsrunde gewonnen werden.
Fachkräftemangel im Gerüstbau – Gründe und Problemlösung
Durch den Anstieg der Baubranche wuchs auch der Bedarf an Fachkräften im Gerüstbau. Qualifizierte Arbeitskräfte sind im Gerüstbau wegen der sinkenden Lehrverträge Mangelware. Das Angebot an Ausbildungsstellen ist durch die sinkende Schulabgängerzahl von 2011 nicht mehr zu decken. Der Lehrstellenmarkt und damit auch der Nachwuchs im Gerüstbau nimmt trotz steigender Nachfrage ab. Um dieses zu verhindern, haben einzelne Fachleute Konzepte zur Problemlösung erarbeitet.
Dr. Brzezinski beispielsweise weiß den Fachkräftemangel in Deutschland mit einfachen Mitteln zu verhindern. Ein dichteres Netzwerk und Vermittlungsangebot zwischen Schülern und Handwerksbetrieben sollen den Fachkräftemangel langfristig beheben. Durch eine bessere Vernetzung, so Dr. Brzezinski, „wollen wir um potentielle Lehrlinge werben und die vielfältigen Berufs- und Zukunftsperspektiven im Handwerk aufzeigen“.
Das Konzept ist simpel. Sogenannte Ausbildungsberater sollen durch die Beratung von Eltern und Schülern Wege zur Berufsausbildung und Karrierechancen im Handwerk aufzeigen und sie gegebenenfalls an die Unternehmen vermitteln.
Fachkräftemangel im Gerüstbau – Umschulung als Strategie
Eine weitere Lösung kommt von Peter Kahl vom Jobcenter Duisburg. Er arbeitete gemeinsam mit dem Konzern ThyssenKrupp AG und dem Fritz Henßler Berufskolleg in Dortmund ein Programm zur Umschulung von Fachkräften aus. Hierbei sollen zwanzig Teilnehmer während eines zweijährigen Programmes sowohl durch die zum Gerüstbauer sowohl durch die praktische Arbeit im Betrieb als auch durch theoretische Verfahren im Unterricht zum Gerüstbauer umgeschult werden. In Dortmund befindet sich hierfür das größte Ausbildungszentrum für Gerüstbauer in ganz Europa. Dort haben die Teilnehmer die Möglichkeit die vielfältigen Arten von Gerüsten und die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten im Gerüstbau kennenzulernen. Allerdings ist die Umschulung nicht einfach. Da das gesamte Wissen der dreijährigen Ausbildung zum Gerüstbauer auf zwei Jahre komprimiert wird, müssen die Umschüler einiges leisten. Die erfolgreichen Absolventen des Programms werden allerdings von ThyssenKrupp Xervon mit einem Arbeitsvertrag für ihre Mühen belohnt. Somit reagiert der Konzern auf die Entwicklungen des Arbeitsmarktes und versucht weitere Unternehmen mit ähnlichen Programmen zu motivieren.
