Herr C. T. /. T. F.
06. November 2025
Ich war nicht zufrieden - ich befand mich in Gefahr für 1 Stunde und 43 Minuten
Die H & K Aufzüge GmbH - was für eine große Enttäuschung! Am achtundzwanzigsten April 2025 blieb der Aufzug um neunzehn Uhr dreissig zwischen dem zweiten und dritten Stockwerk stehen. Auf meinen Notruf hin wurde gleich reagiert. Jedoch erst um circa einundachtzig Uhr acht kam ein Techniker, um 21:13 Uhr wurde ich befreit. Fast zwei Stunden (genauer 1 Stunde und 43 Minuten) verbrachte ich allein in dem Aufzug, der so klein ist, dass man nicht einmal beide Arme waagerecht nach links und rechts ausstrecken kann. Bis heute kam keine Nachricht des Bedauerns per Anruf, Brief oder Mail, keine Entschädigung als Schmerzensgeld. Mein einziger Gedanke war: hoffentlich muss ich nicht auf Toilette. Kalte Hände und kalte Füße regen die Blase an, so habe ich mich nicht am kalten Geländer festgehalten. Ich trug Segelschuhe aus Stoff mit einer dünnen Gummisohle. Die Kälte kam nun von unten herauf. Ich habe meine Füße nun für die ganze Zeit in einem 30 Grad Winkel gehalten und aneinander gelegt. Das war etwas schmerzhaft, aber so berührte ich nicht den kalten Boden, und so kroch die Kälte nicht die Füße hoch. Werden meine Füße kalt, muss ich bald auf die Toilette, das geht den meisten Menschen so. Also stand ich mit hochgestellten, verkanteten Schuhen, ohne mich am Geländer festzuhalten (um kalte Hände zu vermeiden), mitten im kleinen Aufzug. Nach diesem unerträglichen Ereignis, in dem viel Adrenalin ausgeschüttet wurde, schmerzten meine Füße, die Gelenke, die Fesseln. Ein Mitarbeiter öffnete schließlich beide Türen, reichte mir die Hand und zog mich etwas hoch, ich stützte mich mit beiden Ellenbogen auf die Kante und - wie im Schwimmbad am Beckenrand - hievte mich mit der mir verbliebenen Kraft nach oben und kraxelte auf die Fliesen des Flurs im 3. Stock. Wie gesagt, ich befand mich zwischen dem zweiten und dritten Stock. Ich hatte zwischenzeitlich noch zwei Mal den Notruf gedrückt, und es hiess dann immer wieder: "Der Mann ist unterwegs". Auch hatte ich die Telefonnummer gewählt, die auf einem Schild im Aufzug angebracht war. Es klingelte, der Anrufbeantworter sprang an und teilte mir mit, dass die Öffnungszeiten um sechzehn Uhr enden würden. Ich solle den Notruf wählen. In was für einer kalten Welt leben wir, in welcher der Mensch, das Verständnis, das Mitgefühl und die Empathie nicht wichtig sind - und das Tagesgeschäft Vorrang hat ... inzwischen sind Monate vergangen. Kein Anruf, keine Mail, kein Brief von den Damen und Herren, kein Zeichen des Bedauerns und der Anteilnahme, keine Entschädigung.
Bis heute, dem fünfte November, immer noch keine Nachricht.